Der Bestseller-Autor im Podcast-Interview, Folge #13, veröffentlicht am 16. Januar 2020
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Klaus-Peter Wolf ist Schriftsteller. Seine Ostfriesenkrimis stehen seit vielen Jahren an der Spitze der Bestsellerlisten.
Aber Klaus-Peter Wolf ist in Ostfriesland ein Zugezogener, er stammt aus Nordrhein-Westfalen. Im Frühjahr 2019 wurde er deshalb zum Ziel von Hasskommentaren und Gewaltaufrufen. Als er sich juristisch wehrte, warf man ihm Größenwahn vor.
Annette Wieners hat für den Podcast „Das Mädchen aus der Severinstraße“ am 15.01.2020 ein Gespräch mit Klaus-Peter Wolf geführt. Lesen Sie hier die Abschrift der Tonaufnahme. Die Satzstellung wurde sanft an die Schriftform angepasst.
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Wolf: Ich heiße Klaus-Peter Wolf und schreibe leidenschaftlich gerne Kriminalromane. Viele kennen vielleicht meine Ostfriesenkrimis.
Wieners: Du bist mit den Ostfriesenkrimis ja wahnsinnig erfolgreich. Das ruft allerdings nicht nur Fans auf den Plan, sondern auch Kritiker. Das hast du massiv zu spüren bekommen über den – inzwischen ist es ein geflügeltes Wort – Leserbrief. Kannst du nochmal erzählen, was da passiert ist?
Wolf: Eigentlich sind die Ostfriesen ein sehr gelassenen Volk, aber auch da gibt es natürlich Menschen, die voller Hass und Wut und Neid sind, und an mir hat sich dann Einiges entladen. Ein Leserbriefschreiber hat in mehreren Veröffentlichungen so Sachen geschrieben wie, ich sei ein Nestbeschmutzer, den man bei Nebel ins Watt jagen solle, und ich solle abhauen, dahin, wo ich hergekommen bin. Leider hat eine Tageszeitung, die ich für seriös hielt, die Ostfriesenzeitung, dem Raum gegeben, und was dann passiert ist, war natürlich ein dynamischer Prozess. Wenn einer sich mit so etwas aus dem Fenster hängt, machen plötzlich viele mit.
Wieners: Es war ja nicht nur eine Beleidigung, eine Schmähung, sondern „bei Nebel ins Watt jagen“ bedeutet, jemand soll sterben.
Wolf: Ja natürlich. Und weil sie merkten, dass ich mir das nicht gefallen lasse, hat sich der Chefredakteur öffentlich bei mir dafür entschuldigt. Hat aber gleichzeitig noch viel schlimmere Leserbriefe weiter gedruckt.
Wieners: Kannst du nochmal erzählen, was in diesen anderen Leserbriefen stand?
Wolf: Ja, das wurde so kampagnenartig. Fünf Leserbriefe, in der Mitte ein großes Foto von mir, alle natürlich negativ, bis hin zu einem Gedicht, das dann auf meine Ermordung gemacht wurde: „Wolf Klaus-Peter heißt der Übeltäter“. In den Leserbriefen wurden mir dann Dinge vorgeworfen, die ich natürlich nie gemacht, nie gesagt, nie geschrieben, nie gedacht habe. Zum Beispiel wurde mir als Zitat in den Mund gelegt: „Die Ostfriesen sind ein Volk von Mördern, Mädchenschändern und Verbrechern.“ Das habe ich natürlich nie gesagt! Das ist natürlich gar nicht von mir! Und wenn eine Zeitung so etwas macht, um Auflage zu stabilisieren oder ins Gespräch zu kommen, dann finde ich das schon unanständig.
Wieners: Nicht nur von der Zeitung unanständig, auch von den Leuten, die so etwas schreiben.
Wolf: Ja, aber das ist immer noch etwas anders. Dass in diesem Land draußen Leute voller Wut sitzen und sowas machen ist das Eine. Aber eine Zeitung hat schon eine Verantwortung für das, was sie veröffentlicht. Das geht so nicht. Und so eine Stimmung gegen einen Autor zu schüren, wie die gemacht haben, ich sage es noch einmal: Ich finde das unanständig.
Wieners: Was hast du unternommen?
Wolf: Zum Glück sprechen bei uns Gerichte Recht und nicht Lokalzeitungen. Ich habe den Leserbriefschreiber angezeigt und ich habe juristisch verlangt, dass er eine Unterlassungserklärung unterschreibt.
Wieners: Da reden wir jetzt über den ersten Leserbriefschreiber, der dich bei Nebel ins Watt schicken wollte?
Wolf: Ja, nur den habe ich auch juristisch… Weil ich dachte, du nimmst den, der angefangen hat, und versuchst den zu stoppen, dann hören die anderen auch auf. Und was dann ganz faszinierend war: Dass er zugegeben hat, nie ein Buch on mir gelesen zu haben! Das heißt, in Unkenntnis eines Werkes wird ein Schriftsteller angegriffen und angepöbelt. Das ist auch ein Bild für die Gesellschaft, in der wir leben. Viele, die dann Leserbriefe geschrieben haben, haben ja damit angegeben, dass sie nicht Leser sind! Und dass sie das alles nicht kennen! Aber das muss man ja auch nicht. Man darf das auch so tun, das läuft unter Meinungsfreiheit. Und wenn man sich dagegen wehrt, was ich getan habe, dann stand ich da als einer, der Kritik nicht ertragen kann.
Wieners: Das kann man heute noch im Internet lesen, also ich zitiere zum Beispiel mal hier: „Leidet dieser Wolf, das muss ich fragen, an einem chronischen Realitätsverlust?“ Es wird aber auch der Ostfriesenzeitung unterstellt, das sei ein einzigartiger PR- Coup gewesen, mit dem die Zeitung Aufmerksamkeit erlangen wollte. Und mir kommt das alles so vor, wenn ich das so lese, dass man zu dem eigentlichen Punkt, dass nämlich jemand dazu aufgerufen hat, dich ins Watt zu schicken – bei Nebel damit du umkommst – als ob man über diesen Punkt gar nicht mehr gesprochen hat.
Wolf: Ja, so ein bisschen ist das auch so. Auch, dass dann hinterher immer schlimmere Sachen… „Dem soll man etwas über den Kopf tun und durch den Kanal ziehen“… Also das hatte Formen angekommen, dass auch meine Familie das nicht mehr witzig fand und sich bedroht fühle. Ich habe dann auch gemerkt, die Polizei hat sensibel reagiert, weil bei öffentlichen Auftritten immer wieder Polizeibeamte in meiner Nähe waren. Und einer hat auch zu mir gesagt: „Ich habe mich freiwillig gemeldet, Herr Wolf.“
Wieners: Hattest du richtig Angst?
Wolf: Naja, also ich wusste nicht, wie das weiter geht. Es ist so, ich habe große öffentliche Auftritte, da stehen Menschen in einer langen Schlange und ich signiere. Jeder kommt ganz nah an mich heran. Da wird man schon vorsichtiger, und ich merke, dass ich mich nicht mehr so verhalte, wie ich mich früher verhalten habe, und dass ich vorsichtiger geworden bin. Das ist schon so. Das legt sich ein bisschen wie eine Wolldecke über den Kopf, durch die man atmen muss.
Wieners: Du hast ja zu Beginn gesagt, die Ostfriesen sind eigentlich ein ganz friedliches Volk…
Wolf: Ja.
Wieners: Aber jetzt hast du eine ganz andere Seite kennengelernt, von Einzelpersonen, hoffe ich.
Wolf: Ja, aber ich hab auch eine große Unterstützung durch die Fans kennengelernt, wirklich massive Fanunterstützung. Und der PEN-Club war auf meiner Seite, das Präsidium hat sich ganz klar positioniert. Das hat mir sehr den Rücken gestärkt. Jetzt hoffe ich natürlich, dass es vorbei ist. Ich hoffe einfach, dass es vorbei ist! Dass es aufhört, und dass ich wieder über meine Romane reden kann, über meine Filme reden kann. Denn das hat ja doch sehr viel Raum eingenommen.
Wieners: Wie ist es denn juristisch zu Ende gegangen?
Wolf: Der hat die Unterlassungserklärung am Schluss unterschrieben. Und er hat die Erklärung abgegeben, die ich auch veröffentlichen darf, dass er das in Unkenntnis meines Werkes getan hat, einfach weil er allgemein so wütend war. Dann hat er eine Spende ans Hospiz gemacht – ich bin Schirmherr für ein Hospiz und dafür will ich ja auch Geld haben, natürlich – und dann habe ich die Strafanzeige zurückgezogen in der Hoffnung, dass jetzt Ruhe einkehrt.
Wieners: Mich hat, als ich das über die Monate verfolgt habe, sehr interessiert, welche Gedanken du dir über den Zustand unserer heutigen Gesellschaft gemacht hast. Du hast einen sehr Aufsehen erregenden Artikel veröffentlicht, in dem du versucht hast aufzuzeigen, dass es nicht harmlos ist, wenn jemand einen hasserfüllten Kommentar schreibt, sondern dass sich das fortsetzen kann, bis hin zu dem Attentat auf die Kölner Oberbürgermeisterin oder dem Mord an Lübke, bis hin zu Auschwitz. Und das hat man dir auch wieder sehr übel gekommen.
Wolf: Ja.
Wieners: Was war da los?
Wolf: Man hat dann gesagt, das sei mein Größenwahn. Wenn man Dinge in einen gesellschaftlichen Zusammenhang setzt, dann passt denen das natürlich nicht und dann sagen sie: „Ja, der ist ja größenwahnsinnig“, aber in Wirklichkeit habe ich nur einen gesellschaftlichen Zusammenhang erklärt. Und das ist so eine Täter-Opfer-Umkehrung.
Wieners: Ja…
Wolf: Das haben sie vorher die ganze Zeit in der Zeitung versucht. Mir irgendwas ans Zeug zu flicken, das klein zu reden. Es war schon eine miese Erfahrung für mich.
Wieners: Kannst du hier nochmal deinen Gedanken schilden? Warum ist ein Hasskommentar nicht einfach so hinzunehmen, sondern man muss sofort dagegen vorgehen? Und was sagt das über unsere Gesellschaft heute?
Wolf: Ich denke, es gab immer zwei Ratschläge. Das eine ist, man muss das alles an sich abperlen lassen und darf dem keine Aufmerksamkeit schenken. Tu so, als wär nichts passiert. Ich kann das auch nachvollziehen, woher das kommt, und ich habe das auch lange getan. Und irgendwann habe ich gedacht: Jetzt ist einfach gut, jetzt ist eine Grenze überschritten, wenn Zeitungen Gewaltaufrufe gegen mich drucken, dann ist einfach Ende. Ich glaube, dass wir in der Gesellschaft wieder eine Diskussion über einen anständigen Umgang miteinander führen müssen. Natürlich darf jeder alles, was ich mache, doof finden. Und da wir in einer doofen Gesellschaft leben, muss man das noch nicht einmal gelesen habe, man darf Sachen doof finden, von denen man keine Ahnung hat, und das darf man auch noch öffentlich sagen und stolz drauf sein. Alles okay! Aber dann ist gut. Weiter darf es nicht gehen.
Wieners: Warum geht es denn heute weiter, warum sind die Leute so enthemmt?
Wolf: Weil sie mit sich selber nicht klar kommen. Ich habe ja dann diesen Menschen auch gesehen, wie der da selbstgerecht vor mir saß und im Grunde Hass auf die ganze Welt hat. Sich selbst zu kurz gekommen fühlt und…. Wenn schon Leute den Anderen nicht mehr als ihre Herkunft vorwerfen können, dann merkt man doch, aus welch jämmerlicher Ecke das kommt.
Wieners: Und es ist nicht nur so, dass man Migranten vorwirft, wo sie herkommen?
Wolf: Nee! Ich komme aus Nordrhein-Westfalen, das reicht auch schon.
Wieners: Es reicht, wenn man in Ostfriesland tätig ist, aber aus Nordrhein-Westfalen kommt?
Wolf: Ja, klar.
Wieners: Das heißt, der Mensch hat den Wunsch sich abzugrenzen, Gruppen zu bilden und auf andere Gruppen herabzugucken?
Wolf: Ja. Sich selber erhöhen. Und wenn nichts mehr überbleibt, dann ist es wenigstens noch die Herkunft, mit der man sich erhöhen kann.
Wieners: Aber diese Person, die du jetzt als eine… ein bisschen gescheiterte Existenz empfunden hast, hat ja auch sehr viel Macht. Sie hat ja auch sehr viel ausgelöst.
Wolf: Aber das nur durch Hilfe. Man kann auch sagen, sie ist benutzt worden. Andere Zeitungen haben so einen Leserbrief ja auch bekommen – von der gleichen Person. Und sie haben den nicht gebracht. Was ich sehr zur Ehrenrettung der Lokalzeitungen mal sagen muss: Andere Lokalredakteure haben mich angerufen und haben gesagt: „Klaus-Peter, wir haben das auch bekommen, wir haben das natürlich nicht gebracht.“
Wieners: Die Ostfriesenzeitung war da schmerzfrei.
Wolf: Ja.
Wieners: Schaukelt sich sowas heutzutage mehr auf als noch vor zehn Jahren?
Wolf: Ich glaube ja. Zum Beispiel hat da einer im Leserbrief geschrieben, dass ich in einer Kirche auftrete und da meine Elaborate vorlesen darf, das ginge doch nicht. Kirchen seien heilige Orte und so. Da habe ich gedacht, och, ruf den Menschen doch mal an. Vielleicht hast du seine religiösen Gefühle verletzt. Durch irgendwas beleidigt, was du nicht wolltest. Und da das in der Zeitung war, kriegt man die Adresse raus. Ich rufe da an: „Sagen Sie mal, was hat Sie denn an meinen Büchern verletzt oder beleidigt?“ Sagt er: „Ja, so direkt gelesen haben wir nichts von Ihnen.“ Ja. Das ist das Niveau der Auseinandersetzung.
Wieners: Inwiefern spielt Neid eine Rolle?
Wolf: Ja, natürlich! Da steht jemand oft in der Zeitung… Das alles hat erst begonnen, seitdem meine Romane Bestseller sind. Vorher war das nicht so. Die schlagen die Zeitung auf, die sehen den Autor. Die gehen an der Buchhandlung vorbei, da hängt ein Plakat von dem im Schaufenster. Ja! Man ist für die gar nicht wirklich ein Mensch, das merke ich, wenn ich den einen anrufe oder so etwas. Dann erschrecken die sich. Das ist mehr so ein Bild oder ein Plakat oder etwas Mediales, was sie nur aus dem Fernsehen, aus einer Talkshow kennen. Aber dass sich dahinter ein richtiger Mensch verbirgt, mit einer Verdauung, und der auch eine Familie hat und eine Frau und Kinder… Das ist nicht mehr so. Das entzieht sich ihrer Erfahrung. Und wenn sie dann plötzlich mit dem wahrhaftigen Menschen konfrontiert werden, dann merkt man, wie irritierend sie das finden. Sie kriegen das zum Teil gar nicht übereinander.
Wieners: Also in deinem Falls schrecken sie dann zurück. Aber es gibt auch Menschen, die sich derartig in ihren Hass reinsteigern, dass sie versuchen, ihre Ziele zu treffen und auch anzugreifen.
Wolf: Ja, klar. Das ist immer die Angst, die man hat. Dass irgendeiner sich als Vollstrecker dieses Volkswillens empfindet und das als tolle Tat macht, indem er einen wirklich angreift. So etwas ist ja mehrfach in Deutschland passiert in letzter Zeit. Deswegen müssen wir vorsichtig sein. Das beginnt immer mit Hasskommentaren. Es beginnt nicht mit Gewalt, es beginnt mit Hasskommentaren, und aus den Worten werden dann irgendwann Taten, die unter Umständen von anderen begangen werden.
Wieners: Also die Worte sind zuerst. Und es kann auch sein, dass jemand anderes sich dann beauftragt fühlt, das umzusetzen?
Wolf: Na klar, wenn man in die Geschichte geht: Zuerst wurden in Deutschland Bücher verbrannt, dann hat man andere Länder überfallen. Nicht umgekehrt.
Wieners: Und die Menschen, die mit den Hasskommentaren anfangen, denken möglicherweise nicht daran, dass es wieder andere Menschen gibt, die das als Auftrag verstehen können?
Wolf: Nö. Oder sie hoffen darauf, da bin ich mir nicht so sicher.
Wieners: Du kriegst ja bestimmt mit, wie viel zum Beispiel über die Situation von Kommunalpolitikern berichtet wird, die Kothaufen im Briefkasten finden oder die von Morddrohungen heimgesucht werden.
Wolf: Ja. Das ist so.
Wieners: Meinst du, dass Künstler jetzt auch in diese Reihe rücken?
Wolf: Ich kenne immer mehr Schriftsteller, die sich zurückziehen. Die ihre Bücher anonymisieren, die nicht mehr unter ihrem realen Namen schreiben und so weiter. Das hat etwas damit zu tun. Es findet auch ein Rückzug statt. Nicht jeder ist dafür gemacht, solche Schlachten lange auszuhalten und zu bestehen. Und man darf auch ein schönes Musikstück oder einen guten Roman schreiben, ohne die Kraft zu haben, sich so etwas auszusetzen. Das war auch das Erste, womit ich konfrontiert war, gleich von der Zeitung: „Ja, also wenn sich jemand in die Öffentlichkeit begibt, dann muss der sowas aushalten.“ Wieso eigentlich, wieso muss eigentlich jemand, der nichts weiter tut als einen Roman zu schreiben, wieso muss der eigentlich so etwas aushalten? Was ist das für ein Scheiß-Anspruch?
Wieners: Warum muss eine Renate Künast, die sich als Politikerin engagiert, es aushalten, in ganz unflätiger Weise beschimpft zu werden? Und ein Gericht hat es auch noch bestätigt, dass sie das aushalten muss.
Wolf: Das ist alles in einer Linie zu sehen. Und das ist genau so ein Skandal. Das geht nicht, so etwas! Welche Auswirkungen hat das denn auf die Schulen? Ich bin ja ständig in Schulen. Ich gehöre zu den Schriftstellern, die wirklich in den Deutschunterricht gehen. Von der Grundschule über die Berufsschule bis hin zum Gymnasium. Gerade habe ich es in der Schweiz gemacht, wieder eine Woche lang. Der Lehrer versucht, ihnen noch eine gute Sprache beizubringen, und sagt ihnen: „Sowas sagt man nicht. Und sowas macht man nicht.“ Und plötzlich… „Nee, dreckige Schlampe, das ist eine normale Kritik an dir, das darf ich jetzt sagen.“ Ja, hä? Also, was oben in der Gesellschaft geschieht, das wirkt sich nach unten hin aus. Und das geht in den Schulen weiter. Das sind katastrophale Dinge, die da passieren.
Wieners: Wenn du jetzt zurückguckst und du denkst an die Menschen, die dir wirklich Übles wollten oder auch noch wollen, welche Gefühle hast du denn dann? Ist da auch Hass und Wut dabei?
Wolf: Nö. Nö, Hass habe ich da gar nicht. Weil… Teilweise tun sie mir auch leid. Und ich denke, was für arme Gestalten. Also was stimmt mit so einem nicht? Unter welchem Leidensdruck muss so ein Mensch auch stehen?
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